Fachdidaktik Kunst
Im Fach Kunst findet eine Auseinandersetzung mit vielfältigen Aspekten des Kunstunterrichts sowohl auf theoretischer als auch praktischer Ebene statt. Im Zentrum stehen dabei visuelle Phänomene, ästhetische Verfahrensweisen, kunstpädagogische Grundlagen und die bildende Kunst der Vergangenheit und Gegenwart. Kunstpädagogisch werden didaktische, methodische und konzeptuelle Aspekte des Kunstunterrichts thematisiert, auf eine mögliche Umsetzung im Unterricht hin überprüft, praktisch erprobt und reflektiert. Grundlage hierfür bildet die Kunst- und Bildwissenschaft, in der sowohl eine Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte als auch mit bildnerischen Theorien stattfindet. Darüber hinaus ermöglicht die Kunstpraxis eigene Erfahrung mit dem Material und der Umsetzung gestalterischer Grundlagen zu sammeln und zu reflektieren. Die Möglichkeiten hierzu sind breit gefächert und umfassen bildnerische Techniken im zweidimensionalen und dreidimensionalen Bereich sowie die Handhabung technisch-visueller Medien.Ziel ist es durch die Verschränkung von Kunstpädagogik, Kunstwissenschaft und Kunstpraxis eine breite Grundlage zu schaffen, die zukünftige Lehrkräfte befähigt, sowohl fach- als auch kindgerechten Kunstunterricht für alle Kinder gestalten zu können.
Sammeln von praktischen Erfahrungen im zwei- und dreidimensionalen Gestalten, sowie in der Arbeit mit technisch-visuellen Medien
Team
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
- Material im kunstpädagogischen Kontext
- Formen bildnerisch-ästhetischer Praxis
- Werkstattorientierte Didaktik
- Videografie in der qualitativ-empirischen Forschung
Tutoren
Studentische Hilfskräfte
ProMotiKuS (PROfessionelle Kompetenz und MOTIvationsentwicklung im Lehramtsstudium KUnst und Sport)
Ein positives domänenspezifisches Selbstkonzept gilt als prädiktiv für akademische und berufliche Leistungen. Ein Ziel des Lehramtsstudiums sollte es daher sein, zur Entwicklung professioneller Kompetenz beizutragen. Allerdings fehlen bislang fachspezifische Untersuchungen, wie sich diese während des Studiums, des Referendariats und im Verlauf der Berufspraxis bilden, anpassen oder evtl. verändern.
PROMOTIKUS erforscht daher die Entwicklung von Motiven zur Berufswahl (unter besonderer Berücksichtigung der späteren Motivation zur Ausübung des Berufes) sowie von Professioneller Kompetenz (unter besonderer Berücksichtigung des Gegenstandsverständnisses Sport bzw. Kunst)
Dabei interessiert besonders, ob sich diese Aspekte fachspezifisch oder übergreifend abbilden lassen und wie sie sich auf das Lehrerhandeln auswirken.
Die zentralen Fragen lauten:
- Welche übergreifende Motive führen zur Aufnahme des Grundschullehramtsstudiums und speziell des gewählten Didaktikfachs?
- Wie lassen sich professionelle Kompetenzen fachspezifisch konzeptualisieren und ihre Entwicklung erfassen?
- Inwieweit entwickeln sich Kompetenzen und Motive im Studium und sind in der Praxis handlungsleitend?
- Lassen sich bestimmte Typen von Studierenden identifizieren?
Hierzu werden längsschnittlich als auch im Querschnitt anerkannte quantitative Erhebungsinstrumente (Pohlmann und Möller, 2010; Retelsdorf et al., 2014) eingesetzt und durch qualitative Erhebungen ergänzt und erweitert.
Weitere Informationen zum Design und erste Ergebnisse finden Sie hier.
Tablets im Kunstunterricht der Grundschule
Technisch-visuelle Medien finden immer mehr Eingang in den Alltag und den Unterricht. Daraus ergeben sich dringende Anfragen an die Lehrpraxis. Die zunehmende Nutzung technisch- visueller Medien sowohl durch die zeitgenössische bildende Kunst als auch durch die Lernenden selber schafft darüber hinaus neue Paradigmen in Bezug auf die Förderung von ästhetischer Erfahrung und Bildkompetenz.
Im Projekt meLT wird daher untersucht, inwieweit Tablets im Kunstunterricht der Grundschule einen Mehrwert für fachliches Lernen einbringen können. Ziel ist es dabei, die medial-technische Ausgestaltung des Kunstunterrichts mit Nutzen für fachliches Lernen ebenso wie für alltagstaugliche Medienkompetenz zu stärken und durch Grundlagen- und anwendungsbezogene Forschungsarbeit konzeptionell zu füllen. Die zentralen Fragen lauten:
- Auf welche Weise lässt sich das Tablet methodisch und didaktisch sinnvoll in den Kunstunterricht der Grundschule einbauen?
- Inwieweit lässt sich die Entwicklung von Fertigkeiten, Fähigkeiten, Medienkompetenz und bildnerischen Ausdrucksweisen durch den Einsatz von Tablets fördern?
- An welchen Stellen können Lernende ästhetische Erfahrungen in der Begegnung und Auseinandersetzung mit digitaler Gestaltung machen und welche Qualität besitzen diese?
Aktuell werden daher Lehrkräfte in Fortbildungen zum Einsatz von Tablets geschult, um perspektivisch Unterricht zu videografieren und hinsichtlich der in ihm stattfindenden ästhetischen Prozesse untersuchen zu können. Diese Daten werden durch Befragungen von Lehrkräften und Lernenden per Interviews und Fragebogen ergänzt.
Spezielle Informationen für interessierte Lehrkräfte: Projektflyer
Am Zentrum für Lehrerbildung besteht zudem die Möglichkeit, im Rahmen von Fortbildungen und Coachings den Einsatz von Tablets in den Fächern Englisch, Kunst, Sport und Sachunterricht zu erproben. Interessierten Schulen bietet das Zentrum für Lehrerbildung:
- Allgemeine Einführungen in die Nutzung von Tablets im Unterricht sowie Vertiefungen in einem gewünschten Fach
- Die Bereitstellung von Tablets im Klassensatz für die Zeit des Unterrichtsprojektes
- Eine gemeinsame Planung von Unterrichtsprojekten
- Eine Begleitung bei der Durchführung und Auswertung des Unterrichts mit Tablets
Weitere Informationen im Projektflyer.
Unterrichtsqualität im Kunstunterricht in Theorie und Praxis
Ein Ziel der bisherigen und zukünftigen Forschungsarbeit der Juniorprofessur Grundschuldidaktik Kunst ist es, bestehende Konzepte der empirischen Bildungsforschung für die Kunst zu spezifizieren und nutzbar zu machen. Da dies in der Kunstpädagogik bislang noch nicht geschehen ist und darüber hinaus hauptsächlich qualitativ geforscht wird, stellt dies einen ersten wichtigen Schritt zur empirischen Fundierung des Kunstunterrichts dar und macht darüber hinaus die Ergebnisse anschlussfähig für andere Fachdisziplinen.
Einige der zentralen Fragen hierbei lauten:
- Wie müssen die allgemeinen Unterrichtsqualitätsmerkmale der empirischen Bildungsforschung fachspezifisch konzeptualisiert und konkretisiert werden, um auf den Kunstunterricht der Grundschule anwendbar zu sein?
- In welchem Maß werden diese Qualitätskriterien bislang im Kunstunterricht umgesetzt?
Auf diese Weise können Konzepte zur Optimierung von Kunstunterricht und didaktische Empfehlungen für Lehrkräfte entwickelt werden. Interventionsstudien können dabei der Evaluation der Konzepte dienen
ab 1. Juni 2024: virtueller Rundgang durch die Ausstellung bildnerischer Ergebnisse aus der Unterrichtsforschung Kunstdidaktik
In dieser digitalen Ausstellung werden bildnerische Erkundungen zu verschiedenen Themenkomplexen von Schülerinnen und Schülern aus den Schuljahren 2022 bis 2024 gezeigt, die jeweils in der Klassenstufe 4 an der BIP Kreativitätsgrundschule Leipzig in einer Arbeitsgemeinschaft mit Prof. Dr. Steffen Wachter (Technische Universität Chemnitz) und Prof. Dr. Frank Schulz (BIP Kreativitätsschulzentrum Leipzig). In dieser Gruppe werden in wöchentlich stattfindenden Unterrichtsstunden bildnerische Fähigkeiten und Interessen von Grundschulkindern gefördert und dabei relevante kunstdidaktische Fragestellungen in praktischer Unterrichtsforschung behandelt. Zugang: BLICKPUNKTE / KREAgalerie
Das Projekt wird gefördert durch die Mehlhorn-Stiftung.
Im Mai 2024 erschienen: Tagungsband zum Symposium "Kreativität neu denken"
Schöppe, Karola/Wachter, Steffen (Hrsg.) (2024): Kreativität neu denken. Multiperspektivische Annäherungen an eine Schlüsselkompetenz. München: kopaed.
Ab ins Museum! (II)
Fossilien studieren - Strukturen erarbeiten
Im Rahmen der grafischen Übung "Die Sprache der Formen als Medium bildnerischer Prozesse" fand die Lehrveranstaltung zur Federzeichnung diesmal im Museum für Naturkunde Chemnitz statt. Nach einer Einführung durch den Kustos Herrn Dr. Ilja Kogan hatten die Studierenden der Professur Fachdidaktik Kunst der TU Chemnitz Gelegenheit, eine Auswahl an Fossilien der Paläontologischen Sammlung im Original zu studieren und deren Formen und Strukturen grafisch umzusetzen. Dieses Naturstudium erweitert und vertieft die Wahrnehmung von Strukturen, Volumen, Größe, Materialität oder Ordnungsprinzipien in der Natur. Das Charakteristische des jeweiligen Sammlungsstücks mit Rohr- und Zeichenfeder zu erfassen und am Original ein Gefühl für Oberflächenstrukturen, Gewicht und Haptik zu entwickeln, ist für die Studierenden eine wesentliche Erfahrung und ergänzt die künstlerisch-praktische Ausbildung im Studium.
Das 4. Semester stellt aus
ab 14. August 2023: Ausstellung von Ergebnissen der Studentinnen und Studenten des 4. Semesters aus dem Seminar "Grundlagen der Gestaltung mit visuell-technischen Medien".
• Plakat, Buchcover, Animation ...
• visuell-technische Medien künstlerisch nutzen
Ort
Juni 2023 erschienen:
Steffen Wachter (Hrsg.): Malprozesse. KUNST+UNTERRICHT Heft 471-472/2023. Friedrich Verlag, Hannover.
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Ab ins Museum!
Einblicke in die Vielfalt der Kunstpraxis im Fachbereich der FD Kunst.
Wissenschaftliche Arbeit zum 1. Staatsexamen
Sie haben Interesse Ihre Wissenschaftliche Arbeit zum 1. Staatsexamen in der Grundschuldidaktik Kunst zu schreiben?
Für eine erste Orientierung, haben wir Ihnen folgende Informationen zusammengestellt:
I. Inhaltliche Anforderungen
Ihre Themenauswahl ist aus folgenden Bereichen zu treffen:
- ein fachwissenschaftliches,
- ein fachdidaktisches,
- ein grundschuldidaktisches oder
- ein bildungswissenschaftliches Thema
Innerhalb dieser Bereiche ist selbstständig ein konkreter Schwerpunkt auszuwählen, dieser bildet die Grundlage Ihrer Arbeit. Zu beachten ist zudem die Ausrichtung ihrer Arbeit. Möglich ist:
- eine qualitativ oder quantitativ empirische Arbeit
- eine konzeptionelle Arbeit
Bitte kommen Sie in die erste Besprechung mit konkreten Ideen, Vorstellungen und Zielen.
II. Bewertungskriterien und allgemeine Richtlinien
Für die wissenschaftliche Arbeit zum 1. Staatsexamen gelten die Gestaltungsrichtlinien zum wissenschaftlichen Arbeiten des Zentrums für Lehrerbildung (die aktuelle Version entnehmen Sie bitte der Website). In die Bewertung fließen inhaltliche Aspekte (z. B. wissenschaftlicher Anspruch, logischer Aufbau), allgemein formale Aspekte (z. B. Formatierung, Rechtschreibung) und wissenschaftlich formale Aspekte (z. B. der Umgang mit wissenschaftlichen Quellen) ein.
Das Team der Fachdidaktik Kunst steht Ihnen gerne für Fragen zur Verfügung.