Nachdem Sie nun den allgemeinen Aufbau von ERP-Systemen kennen, erfahren Sie in diesem Abschnitt die Besonderheiten des Dynamics AX-Systems.

Diese Frage kann nicht direkt mit ja beantwortet werden, da jedes System seine eigene Form der Umsetzung verfolgt.

Wie alle modernen ERP-Systeme baut auch bei Dynamics AX die Client-Server-Struktur auf dem 3-Schichten-Modell auf. Für die Speicherung der betriebswirtschaftlichen Daten benötigt das System eine relationale Datenbank, entweder Microsoft SQL-Server oder eine Oracle-Datenbank.
Die Anwendungsschicht besteht bei Dynamics AX aus einem File-Server und dem Application Object Server (AOS). Der File-Server enthält die gesamte Business Logik von Dynamics AX. Beim AOS handelt es sich um einen Dienst, der die Kommunikation zwischen den Dynamics-Clients, der Datenbank und der Anwendung sicherstellt.
Die Präsentationsschicht wird durch den Microsoft Dynamics AX Client repräsentiert. Er verbindet sich mit dem AOS und stellt somit den Zugang zu den Daten und Funktionen von Dynamics AX her.

Neben der 3-Schicht-Architektur verfolgt Dynamics ein sogenanntes Layer-Konzept. Über die Layer-Technologie wird eine hierarchische Struktur für die Anwendungsprogramme zur Verfügung gestellt. Durch unterschiedliche Schichten wird so eine Trennung des Standardsystems von Programmmodifikationen erreicht. Durch die Trennung der Anwendungsschichten wird das Ziel verfolgt, den Einsatz von Branchenlösungen und Release-Upgrades zu vereinfachen. Der SYS-Layer bildet die Basis-Schicht und gemeinsam mit dem GLS-Layer den weltweiten Dynamics-AX-Standard. Dieser Anwendungskern enthält die Standardfunktionalitäten und wird durch Microsoft Business Solutions gepflegt.
Darauf aufbauend werden Layer für landesspezifische Funktionen (DIS und LOS), Branchen- (BUS) und Partnerlösungen (VAR) gesetzt. Die beiden obersten Layer bilden vom Kunden (CUS) und Benutzern (USR) vorgenommene Änderungen.
In diesen Schichten werden vom Standard abweichende Objekte gespeichert ohne die Originale zu verändern oder zu löschen. Die ursprünglichen Objekte werden durch die neuen Objekte in den höheren Schichten überlagert, somit ist es jederzeit möglich zur Standardversion zurückzukehren.
Bei der Suche nach einem anzuwendenden Objekt durchläuft das System die Layer von oben nach unten, bis das betreffende Objekt gefunden wurde.

Ja das System ist mandantenfähig. Ein Mandant wird hier als Unternehmenskonto bezeichnet. Darin werden dann die nötigen Unternehmensdaten verwaltet. In Dynamics AX gibt es auch die Möglichkeit virtuelle Unternehmenskonten einzurichten. Diese dienen zur Verwaltung von mandantenübergreifenden Daten. So ist es z.B. möglich, dass mehrere Mandanten den gleichen Lieferantenstamm benutzen.